Ashtanga-Yoga
Das Ashtanga-Yoga zählt zu einer weit verbreiteten Yogapraxis, die im 2. Jahrhundert vor der Zeitrechnung von Yogiraj Patanjali begründet wurde. Die acht Stufen des Ashtanga-Yogas lauten: Yama,
Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi. Diese Namen stammen aus dem Sanskrit, der indischen Literatursprache. Alles im Leben besteht aus dynamischen Prozessen; mal
verläuft es in ruhigen Bahnen, dann kann es wieder sehr turbulent werden, wie der Verlauf eines Flusses von der Quelle bis zum Ozean. Jeder Mensch hat eine andere Entwicklungsgeschichte
durchlaufen und somit kann er zunächst nicht wissen, welche Bestandteile des Yogaweges für ihn wichtig sind. Die einen beginnen mit dem Hatha-Yoga und finden darin eine Verbesserung ihrer
Lebenssituation, andere üben sich in einer der zahlreichen Meditationstechniken oder versuchen sich in der Umsetzung der ethischen Gebote, um den passenden Schlüssel für ein erfülltes Leben zu
finden.
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Yama und Niyama betreffen das zwischenmenschliche Alltagsverhalten: Maßhalten, Begierdelosigkeit, Wahrhaftigkeit und Gewaltlosigkeit. Diese vier Begriffe
sind im Laufe der Zeit immer mehr zu Worthülsen verkümmert. Besonders durch die Missachtung ethischer Grundsätze werden die authentischen, göttlich-inspirierten, intuitiven Wege des Herzens
blockiert.
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Hatha-Yoga besteht aus Übungen, die dazu dienen, eine tiefgreifende Entschlackung und Entgiftung des Körpers zu bewirken. Durch diese Reinigung werden die Energieflüsse des
grob- und feinstofflichen Körpers harmonisiert und stabilisiert. Die Übungen bestehen aus Körperstellungen, die aus der langsamen Bewegung in eine statisch angespannte Position gebracht
werden. Diese Positionen werden in einer dem Wohlbefinden des Übenden angemessenen Zeit gehalten und dann wieder langsam aufgelöst. Muskeln, Gelenke, Sehnen und im besonderen Maße die
Wirbelsäule werden durch regelmäßiges Üben flexibel und geschmeidig gehalten. Es werden sämtliche Stoffwechselprozesse des Körpers angeregt, mit der Folge der Entgiftung, optimaler
Verbrennung, Regulation und Regeneration.
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Pranayama: Die Pranayamaübungen beziehen sich auf die Atmung. Prana, kann man sagen, ist eine feinstoffliche Energieform, eine Urenergie, die das Leben erst möglich macht.
Prana ist nicht nur der gewöhnliche Atem, sondern ein „Stoff“, der alle göttlichen Manifestationen durchwirkt. Auch Buddha - 560 vor der Zeitrechnung geboren - hat sich schon intensiv mit
Pranayama-Übungen beschäftigt und seine Erfahrungen an seine Schüler weitergegeben.
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Pratyahara bedeutet wörtlich "Beherrschung des Ahara" oder "Meisterung äußerer Einflüsse". Man kann es mit einer Schildkröte vergleichen, die ihre Beine einzieht. Der Schild
ist der Geist, die Sinne sind die Gliedmaßen. Das Wort wird meist mit "Rückzug der Sinne" übersetzt.
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Dharana ist die Konzentration auf ein spezielles Objekt, wie beispielsweise den Atemstrom, einen Ton oder das Licht einer Kerze (Tatrak). Der Konzentrationsvorgang wird
ständig von einschleichenden Gedanken gebremst und unterbrochen. Sobald dies bemerkt wird, beginnt man wieder von vorne. Wichtig ist, dass diese Übungen ohne Anstrengung und Ehrgeiz
ausgeführt werden. Durch die ständige Wiederholung der Übungen wird das Mentalsystem mehr und mehr auf ein imaginäres inneres Zentrum der Ruhe und des Friedens ausgerichtet. Es entwickelt
sich eine zunehmende Harmonisierung des Geistes und auch des Körpers. Das hat wiederum eine nachhaltig positive Wirkung auf alle Bereiche des Lebens.
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Dhyana heißt Meditation. Dhyana lässt sich als ein Erfahrungsakt der reinen Beobachtung beschreiben, bei der das menschliche Ego und seine Gedanken keine Rolle mehr spielen;
der Zustand der Zeitlosigkeit und der kosmischen Verbundenheit wird erfahrbar.
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Samadhi ist eine "göttlich glückselige Erfahrung", jenseits irdischer Dualität und somit Realität. Der "Zustand" von Samadhi entzieht sich jeglicher Beschreibung.