In der esoterischen Szene ist sehr oft die Rede von Karma, das universale Gesetz von Ursache und Wirkung. Jeder Mensch ist das Produkt seiner positiven und negativen Handlungen und Nichthandlungen. Glück und Unglück basieren auf der Erkenntnisfähigkeit, die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt intuitiv im Einklang der göttlichen Naturgesetze zu fällen. Solange stets neue Ursachen mit den unterschiedlichsten Wirkungen erzeugt werden, wird unsere sogenannte Realität aufrechterhalten, eine Realität, die nach den Aussagen aller großen Mystiker eine Illusion ist, auch Maya genannt. Schlechtes Karma erzeugt negative Erscheinungsformen wie Armut, Elend und Krieg und basiert auf der Unbewusstheit und Unwissenheit der Menschen. Die unbewusste "gute Tat“ zieht stets eine schlechte nach sich. Solange der Handelnde sich der Tragweite seiner Aktion nicht bewusst ist, kann er keinen positiven Zustand, kein gutes Karma erzeugen.

 

Positive Ursachen und Wirkungen haben gleichzeitig auch negative Ursachen und Wirkungen. Kein Licht ohne Schatten. Der Mensch ist stets Opfer und Täter in einer Person. Die östlichen Religionen sprechen von schlechtem Karma, wenn der Mensch etwas schlechtes tut. Wenn er diese schlechten Taten innerhalb seines Lebens nicht wieder gutmachen kann, wird er noch mal wiedergeboren, um durch gutes Karma seine Bilanz wieder auszugleichen. Das karmische Gesetz versucht Freud und Leid stets in der Waage zu halten. Der Leidensprozess in dieser Welt wird so lange aufrecht erhalten, solange immer neue Spannungen erzeugt werden. Das, was wir als Freude und Glück empfinden, ist immer nur ein vorübergehender Zustand. Wie schnell schlägt Liebe in Hass um, Hochgefühle in Depressionen, Gesundheit in Krankheit. Alle diese Zustände sind nur wechselnde Spannungszustände, das, was wir Leben nennen.

 

Buddha sagte: „Verzichte auf die irdischen Vergnügungen, um Glückseligkeit zu erlangen.“ Buddha wusste wovon er sprach. Buddha heißt „der Erwachte“. Und nur der Erwachte kann das Spiel, die Illusion, die Maya des Lebens durchschauen. Er weiß um das karmische Gesetz und was zu tun ist, es außer Kraft zu setzen. Der Optimist sieht stets ein halb volles Glas, der Pessimist ein halb leeres. Der Erwachte sieht weder das eine noch das andere, weil er die Existenz des Glases mittels Meditation aus seinem Geist befreit hat. Das karmische Gesetz erzeugt unsere Welt der Dualität, eine Welt der Illusionen, wie die Farben eines Regenbogens. Unser Gehirn, unser Mentalsystem ist vergleichbar mit einem Prisma, das weiße Lichtstrahlen in tausend bunte verwandelt. Jede Farbe steht für einen anderen Gedanken, eine andere Bewertung, eine andere Meinung und Gesinnung. Dunkle Farben stehen für schlechte, helle Farben für gute Gedanken. Alles nur Illusionen, entstanden aus einem weißen Lichtstrahl. Das leidvolle Dasein der Menschheit liegt in der gedanklichen Identifikation mit diesen bunten Farben. Der erwachte Beobachter, der stille innere Zeuge unseres Dasein erkennt diese karmischen Zusammenhänge. Nur er ist in der Lage den Zustand der Glückseligkeit zu erreichen, da er das teuflische Spiele durchschaut hat. In der Meditation liegt der Schlüssel, die tieferen Zusammenhänge eigener Verhaltensweisen zu erkennen und zu entschlüsseln, um letztlich weise zu handeln.